Die Menschen haben immer noch Angst: Digitalisierung wird ihre Arbeit schrecklich kompliziert machen und sie eines Tages ersetzen. Diese blöden Roboter! Dabei ist die Digitalisierung längst am Arbeitsplatz angekommen. Still und dezent unterstützt sie die Menschen bereits in ihrem Büroalltag. Was können Arbeitgeber leisten, um Berührungsängste abzubauen?
Viele Angestellte stehen der Digitalisierung tatsächlich immer noch skeptisch gegenüber und fürchten, dass sie die neue Technik überfordert und eines Tages ersetzen wird. Denn Menschen lieben Routine und Verlässlichkeit im Arbeitsprozess, die Deutschen vermutlich noch ein kleines Bisschen mehr als andere. Da Digitalisierung – dieses unbekannte Ding – immer mit neuen Technologien und Arbeitsweisen verbunden ist, bedroht sie Altbewährtes und das darf nun mal nicht sein.
Dass Digitalisierung Angestellte unterstützen soll, damit ihnen ihre Arbeit leichter fällt, ist dabei wirklich zweitrangig. Denn die beste Technik hilft nichts, wenn die Mitarbeiter Angst davor haben. Hier sind jetzt die Unternehmen gefragt. Statt bewährte Kollegen zu kündigen, weil sie nicht mit der Zeit mithalten können, sollten Vorgesetzte sich bemühen, ihre Angst abzubauen und Neugier zu wecken.
Die Angst, seinen Job zu verlieren, ist eine existenzielle Bedrohung und deswegen ernst zu nehmen, auch vonseiten der Chefetage. Vorgesetzte brauchen erstmal Konzepte, um Mitarbeitern ihre Befürchtungen vor der Digitalisierung zu nehmen. Im Idealfall wecken sie sogar Neugier und geben den Angestellten Zeit, sich neue Technologien spielerisch anzueignen. Ziel ist es, dass Mitarbeiter digitale Neuerungen als Chance auf mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz verstehen und nicht länger als Bedrohung.
Digitale Transformation gelingt nur, wenn alle Mitarbeiter eines Unternehmens mitspielen. Eine unpersönliche Anordnung von oben wird Widerstände hervorrufen und Ängste schüren. Arbeitnehmer vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist also definitiv nicht der richtige Weg, um das Ziel zu erreichen. Stattdessen ergibt es Sinn, sich frühzeitig mit den Mitarbeitern zusammenzusetzen und in einem gemeinsamen Gespräch ihre Wünsche und Anregungen in Bezug auf die digitale Transformation zu berücksichtigen.
Gibt es Berührungsängste, müssen diese aktiv abgebaut werden. Das kann leicht dadurch funktionieren, dass Angestellte neue Techniken zunächst ausprobieren können, um dann ein Feedback zu geben, bevor Neuerungen einfach angeschafft und eingesetzt werden. Auf diese Weise lernen die Mitarbeiter den Einsatz am Arbeitsplatz ohne Druck kennen und bauen direkt Vorurteile ab.
Damit die Digitalisierung nicht als Bedrohung verstanden wird, darf sie auch keine sein. Dazu muss von Vorgesetzten klargestellt werden, dass menschliche Arbeitskraft und Persönlichkeit denselben Stellenwert wie Kostenoptimierung haben. Klar, die Digitalisierung will die Arbeit leistungsstärker machen und letztendlich Umsatz maximieren. Aber das kann auch funktionieren, ohne dass Mitarbeiter eingespart werden müssen. Schließlich können nur bestimmte Arbeitsprozesse digitalisiert werden und die werden nie Humor, Herzlichkeit und Kreativität ersetzen und ohne diese Zutaten gelingt auch kein Erfolg.
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