Bewerbung schicken, Vorstellungsgespräch – und den neuen Job starten? Ganz so einfach machen es viele Unternehmen Bewerbern heutzutage nicht mehr. Immer mehr Firmen lassen Kandidaten für einen Job erstmal einen Probearbeitstag absolvieren. Das hat für Arbeitgeber den Vorteil, dass sie jemanden schon mal „live“ beobachten können, wie er im Team agiert und an Aufgaben herangeht. Viele Bewerber geraten über diese zusätzliche Hürde aber ganz schön ins Schwitzen. Schließlich ist der Praxistest völlig unverbindlich und trotzdem müssen sie sich von ihrer besten Seite präsentieren. Wie man sich auf solch einen Probearbeitstag gut vorbereitet, erfahren Sie hier.
Auch, wenn Sie es schon für das Vorstellungsgespräch getan haben: Machen Sie sich unbedingt noch einmal mit der Firma vertraut, ihren Strukturen, ihrer Geschichte und Philosophie. Visualisieren Sie sich in dem neuen Umfeld, stellen Sie sich bereits in der angestrebten Position vor – wie fühlt sich das an? Auch ist es ratsam, sich im Vorfeld zu überlegen, welche Aufgaben einem während des Probearbeitstages gestellt werden könnten. Vielleicht kommt der Chef ja mit einer überraschenden Testaufgabe um die Ecke? Keine Sorge, solche Aufgaben sind nicht unlösbar, es sei denn, Sie geraten in Panik und haben eine Denkblockade. Daher versuchen Sie sich, auf den „Worst Case“ innerlich vorzubereiten – dann bleiben Sie im entscheidenden Moment ruhiger.
Auch gilt es, sich möglichst alles vom Hals zu halten, das Einfluss auf den Probetag haben könnte. Sie sind am Vorabend eigentlich verabredet? Canceln Sie es und gehen Sie lieber früh ins Bett. Um entspannt zu bleiben, sollten Sie Ihren Wecker stellen und lieber ein bisschen früher losfahren als Sie es sonst tun würden. Denn wenn Sie zum Probearbeiten zu spät auflaufen, disqualifizieren Sie sich bereits. Und zwar auch dann, wenn nicht Sie, sondern eine höhere Macht die Verspätung verschuldet haben. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass Sie sich mit Ihrem Aussehen wohlfühlen. Die Kleidung sollte schick und trotzdem bequem sein, das Haar tragen Sie am besten so, wie Sie es am liebsten tun. Sie wissen, dass Ihnen das hellblaue Polyester-Hemd zwar gut steht, sich aber ab einem gewissen Punkt Schweißflecken bilden? Dann Hände weg davon und zu einem anderen Hemd greifen!
Zu einer guten Vorbereitung aufs Probearbeiten sollten Sie sich bestimmter Regeln bewusst sein. Sollten Sie sich gerade noch in einem Anstellungsverhältnis befinden, verstoßen Sie bei einem „Seitensprung“ eine Kündigung – der Probearbeitstag im Fremdunternehmen ist nämlich ein arbeitsrechtlicher Verstoß. Sind Sie derzeit arbeitslos, so vergessen Sie nicht, den Tag bei der Arbeitsagentur anzumelden. So aktivieren Sie Ihren Unfallversicherungsschutz und vermeiden das Risiko, eine mögliche Rückzahlung erhaltener Leistungen berappen zu müssen. Überdies bezahlt die Arbeitsagentur wahrscheinlich die Fahrtkosten.
Juristisch relevant ist zudem die Bezeichnung des Test-Tages im Unternehmen. Ist er als „Probearbeitstag“ oder als „Einführungsverhältnis“ deklariert? Das ist ein wichtiger Unterschied, denn beim Probearbeiten haben Sie Anspruch auf Vergütung und sind gesetzlich unfallversichert, bei einem Einführungsverhältnis – oder „Schnuppertagen“ – ist das nicht der Fall. Tatsächlich vergüten Unternehmen sehr häufig einen Probearbeitstag nicht, ungeachtet der offiziellen Titulierung. Sollte es sich aber um mehrere Tage handeln, so sollten Sie auf Ihr Recht pochen beziehungsweise um eine schriftliche Abmachung bitten, die Ihnen Vergütung zusichert.
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