Macht mal Platz! Frauenquote in Unternehmen

Nun ist es da: das Gesetz für ein Plus an Frauen in Führungspositionen. Kurz vor der Sommerpause haben sich SPD und Union noch darauf verständigt. Es besagt, dass in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mindestens drei Vorstandsmitgliedern künftig geringstenfalls eines davon eine Frau sein muss. Die Vorlage erweitert die bereits herrschende Geschlechterquote für Aufsichtsräte.

Führungspositionen-Gesetz schreibt Frauen im Vorstand vor

Familie und beruflicher Aufstieg? Ein schwieriger Plan! Die Pandemie hat es wieder mal gezeigt: Die Kombination aus Arbeiten im Homeoffice, gleichzeitiger Kinderbetreuung und Haushalt wird oft von den Frauen alleine getragen. Wer Kinder hat, muss sich über seine berufliche Laufbahn keine Illusionen machen, denn oft stecken Mütter über Jahre in der Teilzeitfalle fest. Flexible Arbeitszeitmodelle? Firmeninterne Kinderbetreuung? In Deutschland immer noch Wunschträume! Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie die Arbeitswelt nachhaltig verändert haben wird. Bis dahin brauchen Frauen auf eine Karriere, geschweige denn auf eine Führungsposition, nicht zu hoffen. Ob die Quote daran etwas ändern kann ist fraglich.

Laut der Datenbank Statista liegt aktuell der Frauenanteil in den Vorständen der Top 200 Unternehmen bei 11,5 Prozent, der Frauenanteil in Führungspositionen bei 28,4. Am 1. Mai 2015 ist das „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ in Kraft getreten. Seitdem werden große Unternehmen in Deutschland verpflichtet, Aufsichtsräte mindestens mit 30 Prozent Frauen zu besetzen, dieser Wert wird auch knapp erreicht. Das Gesetz ist übrigens keine direkte Frauenquote, sondern eine Geschlechterquote, die vorlegt, dass Frauen beziehungsweise Männer zu einem bestimmten Mindestanteil in Gremien wie Vorstand oder Aufsichtsrat von an die Quote gebundenen Unternehmen vertreten sein müssen. Das Ziel der Quote ist die Gleichstellung von Frauen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Gegner dieser Methode argumentieren oft mit Qualifikation. Dabei ist Qualifikation genau das Pro-Argument, denn bei gleicher Qualifikation würden Frauen so lange bevorzugt, bis die Quote erfüllt ist. Ohne Quotierungen entscheiden sich die Verantwortlichen gerne für Menschen, die ihnen selbst ähnlich sind – und nicht unbedingt für den qualifiziertesten Bewerber.

Benachteiligung im Job: Das kennen nicht nur Frauen

Nicht nur Frauen werden bei der Besetzung freier Führungspositionen gerne übergangen. Auch das Aussehen, eine Behinderung, die Herkunft und eigene Religion oder sozioökonomische Faktoren führen oft zu Benachteiligungen. Und weil also Chancengleichheit erfahrungsgemäß nicht verschenkt wird, braucht es Quoten, um allen Menschen die gleichen Chancen einzuräumen. Das Erstaunliche an dieser ganzen Diskussion: Eine Umfrage hat jüngst ergeben, dass Frauen oft gar keine Lust auf den Chefsessel haben! Das Umfrageinstitut führt zweimal im Jahr im Auftrag des Netzwerkes „Initiative Chefsache“, deren Schirmherrin übrigens Angela Merkel ist, eine Online-Umfrage zu Karriereambitionen unter etwa 5.000 Beschäftigten durch. Dabei zeigt sich: Die Anzahl der Frauen, die sich eine Führungsposition wünschen, sinkt, ebenso wie die Zuversicht, eine solche Position überhaupt zu erreichen. Bei der aktuellen Umfrage liegt der letztgenannte Wert bei etwa 30 Prozent.

Aus Sicht der Initiative ist es nicht die Karrierelust, die bei Frauen nachlässt, sondern die Hoffnung, weil sich das eigene Unternehmen beispielsweise nicht ausreichend für Diversität einsetzt. Und natürlich ist für eine Mutter die Vorstellung, die viele vom Chefposten haben, abschreckend: Überstunden, Verantwortung und noch mehr Überstunden. Und hier liegt schon das Grundsatzproblem. Die Posten müssen generell flexibler gestaltet werden, das täte auch den männlichen Vorgesetzten gut, nicht grundlos steigen die Burn-Out-Fälle jährlich. Und schließlich sollten Unternehmen sich für Frauen öffnen, weil sie oft einfach die besseren Chefs sind! Heutzutage lösen sich alte, hierarchische Strukturen in Firmen zunehmend auf. In jedem Fall verändern sich die Aufgaben von Führungskräften im Unternehmenskontext. Es braucht Führungskräfte, die kollegial denken und agieren, damit sich die besten Ideen im Unternehmen durchsetzen können und nicht nur Ideen von oben. Da punkten Frauen einfach deutlich. Durch ihre Fähigkeit zur Empathie sind Frauen tendenziell besser in der Lage, sich in die Bedürfnisse von Mitarbeitenden einzufühlen. Dadurch können sie ihr Team nachhaltiger motivieren und Konflikte, die viel Zeit und Nerven kosten würden, frühzeitig deeskalieren. Flexibilität, Umsichtigkeit und Teamfähigkeit sind die neuen Attribute, die weitestgehend mit der Arbeitsweise des weiblichen Geschlechts assoziiert werden. Also, höchste Zeit, Platz zu machen für Diversität und Gleichberechtigung, nicht nur auf dem Chefsessel, sondern vor allem in den Köpfen.

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