Wir leben in einer globalisierten Welt – und Unternehmen sind zunehmend international tätig. Interkulturelle Kompetenz wird als entscheidender Soft Skill in der modernen Arbeitswelt angesehen. Manche bezeichnen sie sogar als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Die Herausforderungen, mit Kunden oder Geschäftspartnern aus anderen Ländern umzugehen, sind nicht zu unterschätzen. Viele Firmen entsenden auch mal Angestellte aus ihrer Belegschaft ins Ausland oder holen jemanden ins Team in Deutschland, der aus einem anderen Land stammt. Das heißt, Mitarbeiter müssen sich fit machen für andere Kulturen, Bräuche und Gepflogenheiten!
Es beginnt schon bei den Basics: In Deutschland ist Pünktlichkeit ein absolutes Muss, in Indien weniger. Dort beginnen Termine gerne mal spontan eine Stunde später als ursprünglich geplant. Und dann die Begrüßung: Hierzulande gibt man sich die Hand, in Japan wird sich voreinander verbeugt – und in Italien gibt es sogar die eine oder andere Umarmung zwischen Geschäftspartnern. Während Deutsche schrecklich gerne über Politik und Geschichte reden, sollten sie damit bei Kontakten aus dem Ausland sehr vorsichtig sein. So sind Italiener zwar herzlich und taktil, aber ihre Mienen werden sich wahrscheinlich verdunkeln, wenn Sie im Smalltalk Themen wie den Zweiten Weltkrieg, gängige Klischees oder die halb-autonome Region Südtirol ansprechen. Bleiben Sie lieber bei Fußball, Essen und Familie – darüber wird gern geplaudert!
Überhaupt, der Smalltalk! Der liegt uns Deutschen irgendwie so gar nicht im Blut. Wir finden ihn überflüssig und möchten in Geschäftsbeziehungen lieber gleich zur Sache kommen. Smalltalk ist einfach nicht in der deutschen Sprache und Kultur verankert, denn er entspricht nicht unserer Mentalität. Er ist nicht effizient, nicht sachbezogen – und warum soll ich etwas sagen, was nicht hundertprozentig ehrlich ist? Das geht doch nicht! Doch, das geht. Muss es sogar, wenn wir mit Menschen aus anderen Ländern zusammenarbeiten. Wer Smalltalk nicht beherrscht, zu direkt oder gar „brutal ehrlich“ ist, läuft sogar Gefahr, den einen oder anderen wichtigen ausländischen Kunden zu verschrecken.
Das Umdenken ist natürlich nicht ganz leicht. Kommunikation soll für uns zum Ziel führen, daher reden wir lieber kurz und prägnant. Wir trennen das Berufliche stark vom Privaten – wo wir sehr wohl gern quatschen – und werden ungeduldig, wenn der amerikanische Kunde einfach nicht zum Punkt kommt. Damit stehen wir übrigens ganz schön alleine da, denn außer uns sind in der Businesswelt nur die Finnen, Esten und Israelis bekannt für ihre „No Nonsense“-Direktheit. In interkulturellen Trainings, die inzwischen in vielen Unternehmen durchgeführt werden, wird daher oft von einem „Tanz“ gesprochen, den man in der Kommunikation mit internationalen Kontakten vollführen lernen muss: Es sollte eine gewisse Synchronität entstehen – und es geht um Gefühl und ein wenig Galanterie. Der deutsche Mitarbeiter darf also ruhig Komplimente machen und braucht dies nicht als Schleimerei zu empfinden, denn in den allermeisten Ländern der Erde gehören sie schlicht zum guten Ton. Wichtig ist zudem, empathisch zu sein, ein Gespür für die Situation zu bekommen. Der spanische Kollege möchte erstmal von seiner Familie erzählen? Erzählen Sie auch von Ihrer! Wer interkulturell kompetent agieren will, sollte gut zuhören, erkennen, worüber das Gegenüber gerne reden möchte und freundliche Fragen stellen. Gut geeignet sind Fragen zum jeweiligen Land, weniger angebracht sind Themen wie Politik, Religion, Krankheit oder auch Urlaub. Letzteres ist ein wenig „tricky“, da nicht in jedem Land so großzügige Urlaubsregelungen herrschen wie bei uns und man auch nicht weiß, ob sich der Gesprächspartner Urlaube leisten kann. Tatsächlich gehört also zur interkulturellen Kompetenz auch eine große Portion soziales Geschick.
Wie schon beschrieben sind wir Deutschen nicht gerade Meister der leichtfüßigen, gewandten Konversation. Und wir sprechen schließlich auch nicht alle fließend Fremdsprachen. Weltweit ist und bleibt Englisch die Geschäftssprache Nummer eins, doch nicht jeder, dessen Unternehmen plötzlich international expandiert, kann auf einmal Englisch auf Muttersprachler-Niveau sprechen. Sie können vor allem „Schulenglisch“ und natürlich einige Fachtermini aus Ihrem Berufsfeld? Das ist doch prima. Dann brauchen Sie nur noch ein paar gängige Floskeln – ja, lieber Deutscher, Floskeln! – erlernen, um die Herzen zu erobern. Da ist zum Beispiel das Zauberwörtchen „Sorry“. Dabei geht es nicht darum, sich tatsächlich für etwas zu entschuldigen. Vielmehr ist „Sorry“ der Inbegriff von Deeskalation, Freundlichkeit und Respekt vor dem Gegenüber. Beispiel Londoner U-Bahn: Selbst im größten Gedränge der Rush Hour sagen sich die Briten noch gegenseitig „Sorry“, wenn sie versehentlich jemand anderen berühren oder es zu einem kleinen Missverständnis kommt. Ja, sie sagen sogar „Sorry“, wenn ihnen jemand Anderes (!) auf den Fuß tritt. Im beruflichen Kontext heißt das: Lieber sagen „Sorry, I’m afraid this idea might not work too well“ anstatt „No, you’re wrong!“
Wer also interkulturell kompetent sein möchte, sollte das eigene Verhalten reflektieren. Dabei helfen spezielle Coachings und Trainings, die inzwischen in international aufgestellten Unternehmen gang und gäbe sind. Je nachdem, aus welchem Land Geschäftspartner, Kollegen oder Kunden stammen, wird hier vermittelt, wie man sich am besten verhält – und nicht aus Versehen den Japaner knuddelt, den Italiener über die Mafia ausfragt oder beim Treffen mit dem redefreudigen Amerikaner die Zähne nicht auseinanderkriegt.
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