Im Berufsleben wird nicht nur gute Leistung erwartet, sondern auch, bestimmte Eigenschaften mitzubringen. Wer erfolgreich sein und Karriere machen will, sollte tough, cool und möglichst resilient sein. Solche Charakteristika gelten als positiv und entscheiden nicht selten über die Besetzung von attraktiven Positionen. Doch was, wenn man hervorragend in seinem Job ist – aber gleichzeitig ein Sensibelchen?
Wir alle sind täglich einer echten Input-Flut ausgesetzt: Daten, Informationen, knappe Ansagen vom Chef, Gerede im Großraumbüro. Den meisten von uns ist es möglich, diese Reize nicht zu sehr an sich rankommen zu lassen. Geräusche nehmen wir als Hintergrundrauschen kaum noch wahr, und knurrige Kommentare vom Vorgesetzten nehmen wir nicht zu ernst. Ganz anders ist es bei hochsensiblen Menschen: Sie besitzen keinen Filter, erleben alles doppelt so intensiv. Die Folge ist eine permanente Reizüberflutung.
Hochsensibilität ist eine neurologische Eigenschaft, bei der Menschen über eine besonders stark ausgeprägte Sinneswahrnehmung verfügen. Zum einen spüren Hochsensible äußere Reize stärker als andere Menschen und sind zum Beispiel sehr geräuschempfindlich. Auch ihre psychische Konstitution ist anders: Sie sind zart besaitet, emotional, schnell übererregt und neigen zum Grübeln. Ihre Antennen sind so fein, dass sie Stimmungen anderer stark mitfühlen. Dieses Empathievermögen ist in Freundschaften und Beziehungen hilfreich – doch wie steht es um Hochsensibilität im Job? Dort sind gemeinhin ein „Pokerface“ und Selbstbewusstsein Attribute, die als Erfolgsfaktoren gelten.
Hochsensibilität ist derzeit ein Psychologie-Thema, das viel mediale Beachtung erfährt. Neu ist es freilich nicht: Bereits in den 1920er-Jahren befasste sich der Psychiater Ernst Kretschmer und später, 1935, der Psychologe Eduard Schweingruber mit Hochsensibiltät. 1997 prägte die amerikanische Psychologin Elaine N. Aron den Begriff „Highly Sensitive Person“, abgekürzt HSP, der auch in Deutschland Verwendung findet. Aron geht davon aus, dass mindestens 15 oder sogar 20 Prozent der Bevölkerung hochsensibel sind. Andere Wissenschaftler schätzen eher, es seien 5 oder 10 Prozent. Kernspintomografien haben ergeben, dass bei HSP die Gehirnareale deutlich aktiver sind, die für die Verarbeitung von Reizen zuständig sind. Hochsensibilität ist keine psychische Erkrankung, sondern lediglich eine Disposition, die anscheinend sogar vererbbar ist.
Sie denken, Sie könnten hochsensibel sein, sind sich aber nicht sicher? Dann gehen Sie einmal folgende Testfragen durch:
Können Sie die meisten Fragen mit „Ja“ beantworten, so sind Sie wahrscheinlich hochsensibel. Klingt alles ein bisschen negativ? Ist es aber nicht! Hochsensibilität bringt nämlich auch wunderbare Eigenschaften, die Ihnen das Leben nicht erschweren, sondern gerade erleichtern – ja, auch im Berufsleben! Zwar kann es gut sein, dass Sie einen gewissen Leidensdruck empfinden, doch vertrauen Sie auf die positiven Kräfte, die Hochsensibilität freisetzt und die äußerst hilfreich im Job sind, wie zum Beispiel:
Hochsensibilität ist also immer Segen und Fluch zugleich. Bedauerlicherweise können hochsensible Menschen in einem ungesunden Betriebsklima schnell zum Mobbing-Opfer werden. Wer seine Hochsensibilität als Handicap empfindet, sollte sich Rat bei einem Coach holen oder eine Psychotherapie erwägen. Wichtig ist aber vor allem ein Arbeitgeber, der empathisch und wertschätzend ist, damit auch hochsensible Mitarbeiter ihr wunderbares Potential entfalten können.
Sie sind ein Talent des kaufmännischen Bereichs und Ihre Top-Qualifikationen sprechen für sich. Gleichzeitig sind Sie aber ein echtes Sensibelchen und legen großen Wert auf eine angenehme, reizarme Arbeitsatmosphäre? Dann wenden Sie sich an KF Personal, den Dienstleister mit jahrelangem Know-how und den besten Kontakten im kaufmännischen Bereich. Ob als Fach- oder Führungskraft – KF Personal findet für jeden den passenden Traumjob und hilft Ihnen bei der Auswahl. Dabei werden natürlich auch Ihre Persönlichkeitsmerkmale und Stärken einbezogen. Und auch vermeintliche Defizite münzen wir um in positive Kraft!
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