Es war eine schwarze Gewitterwolke, die über dem deutsch-britischen Handel schwebte. Wie wird sich der Brexit auf unsere Beziehung und die Wirtschaft auswirken? Und auch noch mitten in der Pandemie? Inzwischen lässt sich ein erstes Fazit ziehen und es sieht gar nicht so düster aus wie befürchtet.
Als Brexit wird der Austritt Großbritanniens aus der europäischen Union bezeichnet. 2016 stimmten die Briten darüber ab und entschieden sich mit knapper Mehrheit dafür. Wie das Vereinigte Königreich den wirtschaftlichen Binnenmarkt der EU verlassen wollte, war dabei völlig unklar. Auch den Briten selbst. Innenpolitisch war der Brexit ein äußerst kontroverses Thema, da viele Briten und auch viele Abgeordnete im britischen Unterhaus weiterhin in der EU bleiben wollten. Das zunächst angestrebte Austrittsdatum, der 29. März 2019, ist aufgrund der Uneinigkeit in Großbritannien zwei Mal aufgeschoben worden. Ab dann galt der 31. Januar 2020 als offizieller Austrittstermin des Vereinigten Königreichs. Und so kam es denn auch. Es galt dabei eine Übergangsphase bis Ende 2020.
Die Folgen des Brexits? Undurchsichtige Zollvorschriften und unnötige Kosten, Import- und Exporteinbrüche, Neuorientierung und Chaos. Als sicher galt nur: Es wird welche geben, sowohl für Großbritannien als auch für die EU und Deutschland. Damit sind nicht nur die wirtschaftlichen Faktoren gemeint, sondern auch mögliche Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der EU, dessen ursprüngliche Aufgabe es ist, den Frieden in Europa zu sichern. Großbritannien ist eines der wichtigen Länder in dem europäischen Staatenbund. Die Gefahr eines ungeordneten Brexits, eines sogenannten „No-Deal-Brexits“, konnte kurz vor Ende der Übergangsphase abgewendet werden. Dieser wäre eintreten, hätte sich die britische Regierung unter Premierminister Boris Johnson und die EU-Vertreter nicht geeinigt. Dann wäre England ohne Zollabkommen oder Regelung zu Personentransfer ausgeschieden. Dieses Chaos ist uns immerhin erspart geblieben.
Nun droht dem Vereinigten Königreich erstmals seit 1950 der Abschied aus den Top Ten der wichtigsten deutschen Handelspartner. Im ersten Halbjahr sank der Warenverkehr zwischen beiden Ländern um 2,3 Prozent auf 48,3 Milliarden Euro, wie Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Damit liegt Großbritannien nur noch auf Rang elf, direkt hinter dem kleineren Tschechien. Es gibt kräftige Anlaufschwierigkeiten, Unsicherheiten. Kleinere und mittlere Betriebe weichen vor dem Berg der Bürokratie zurück und bestellen lieber woanders. Wo das Geschäft aktuell weiter gut läuft, ist der Handel über den Seeweg, auch wenn England jetzt faktisch Zollausland ist und nicht mehr zum Binnenmarkt gehört. Besonders der Hafen von Cuxhaven hat sich an die neue Situation schnell gewöhnen können.
Cuxhaven ist der einzige Hafen, der einen Frachtfährdienst zwischen Deutschland und England anbietet. Dieser macht etwa vier Fünftel des Umschlags in Cuxhaven aus. BMW exportiert seine Wagen beispielsweise über den Nordseehafen nach Großbritannien, von dort werden Wagen der Marken Jaguar und Landrover nach Deutschland eingeführt. Für andere deutsche Häfen ist England weniger wichtig. Containerschiffe aus Übersee laufen neben Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven auch britische Häfen an, aber nur zum Be- und Entladen, nicht für Transporte auf der europäischen Kurzstrecke. In Hamburg wuchs der Containertransport mit Großbritannien 2020 sogar um 28 Prozent, berichtet Ina Luderer, Vize-Geschäftsführerin des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg (UVHH). Die britische Wirtschaft habe vor dem Ausscheiden aus der Zollunion noch einmal ihre Lager gefüllt. Doch angesichts des Gesamtumschlags von 8,5 Millionen Standardcontainern (TEU) in Hamburg, macht der Handel mit dem Vereinigten Königreich nur 3 Prozent aus. Dort, wo es funktioniert, haben sich beide Seiten frühzeitig mit den neuen Zollanforderungen auseinandergesetzt, sodass einer weiteren Handelspartnerschaft nichts im (See-)Weg steht.
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