Ghosting im Job: Ein fataler Trend

Ghosting in der Arbeitswelt wird zunehmend zum Problem – und zwar sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. Sei es, dass man vergeblich auf eine Rückmeldung während eines Bewerbungsprozesses wartet oder – als Chef – nichts mehr vom Wunschkandidaten hört, der doch eigentlich schon seinen Arbeitsvertrag unterschreiben wollte. 

Ghosting ist Kontaktabbruch ohne Vorwarnung

Das Phänomen Ghosting ist den meisten eher ein Begriff in Bezug auf Dating. Ohne Anzeichen oder Vorwarnung wird der Kontakt abgebrochen und die geghostete Person bleibt ratlos, verärgert und traurig zurück. Ihre Kontaktversuche laufen ins Leere, da das Gegenüber einfach nicht mehr reagiert oder einen sogar in den sozialen Netzwerken blockiert. Für die Betroffenen besonders verwirrend ist, dass es zuvor häufig so vielversprechend begann: ein schöner Abend, viele Gemeinsamkeiten, romantische Textnachrichten – und dann plötzlich Funkstille.

Ghosting greift inzwischen auch in der Arbeitswelt immer mehr um sich und kann unterschiedliche Ausprägungen haben. So kann es sein, dass Vorgesetzte E-Mails ihrer Angestellten ignorieren oder auch Kollegen untereinander die Zusammenarbeit durch Nicht-Reagieren abschmettern.
 

Ghosting bei Bewerbungen: Vergebliches Warten auf Rückmeldung 

Besonders zu beobachten ist Ghosting in Bewerbungsprozessen. Laut einer Studie der Jobbörse Stepstone hat jeder zweite Befragte 45 Tage nach Einsenden seiner Bewerbung keine Rückmeldung erhalten. Tatsächlich ist die Antwortquote laut Studie jedes Jahr rückläufig. Es scheint nicht mehr „en Vogue“ zu sein für Unternehmen, zumindest ein Lebenszeichen von sich zu geben. All die Mühe beim Erstellen der Bewerbung und die große Hoffnung, die derjenige hegt, sind umsonst gewesen. Das Problem hierbei: Man tappt im Dunkeln und weiß nicht, ob man sich auf weitere Stellen bewerben soll oder ob vielleicht doch noch die Einladung zum Vorstellungsgespräch kommt. Mitunter wird von Personalverantwortlichen in diesem Stadium nicht mal auf Kontaktversuche reagiert. Das ist natürlich ein sehr schlechtes Zeugnis für den Arbeitgeber: Solch ein (Nicht-)Verhalten spricht sich unter Fachkräften durchaus herum, und der Betroffene wird wohl auch von zukünftigen Bewerbungen auf Jobs in diesem Unternehmen absehen. 

Ein besorgniserregender Trend, doch das Ghosting in der Arbeitswelt geht auch noch dreister. Besonders unangenehm wird es nämlich, wenn sich Unternehmen schlicht nicht mehr melden, obwohl sie dies angekündigt haben. Gegebenenfalls hat bereits ein Vorstellungsgespräch stattgefunden oder die Stelle wurde der Person schon mündlich in Aussicht gestellt. Wenn dann plötzlich nur noch geschwiegen wird, so kann man sich sicher sein: Das ist fieses Ghosting! Die Erfahrung ist schmerzhaft und man fragt sich, was man falsch gemacht hat. Alles schien doch so rosig, das Bewerbungsgespräch lief prima, und die andere Seite zeigte sich begeistert und versprach, sich zu melden. Wem das schon einmal oder gar mehrere Male passiert ist, bei dem kann das einen echten Knick im Selbstwertgefühl hinterlassen. Es kann außerdem zu einer generellen Angst führen, weitere Bewerbungen zu schreiben und erneut geghostet zu werden. 

Wenn Arbeitgeber geghostet werden

Doch auch Arbeitgeber können zu Ghosting-Opfern werden. In den USA ist bereits ein weit verbreitetes Problem, dass Arbeitnehmer beim Probearbeiten oder in den ersten Tagen einer neuen Beschäftigung die Firma ohne Anlass von Gründen verlassen – und zwar ganz buchstäblich nicht mehr erscheinen und womöglich wenig später bei der Konkurrenz anheuern. In der Tat sind viele Firmen auch in Deutschland vom Ghosting betroffen, wie eine repräsentative Befragung des Jobportals Indeed im Jahr 2019 ergab. So gaben ganze 83 Prozent der Arbeitgeber an, dass vielversprechende Kandidaten während des Bewerbungsprozesses den Kontakt abgebrochen haben. Rund die Hälfte der Personalverantwortlichen berichteten von Erfahrungen, bei denen Bewerber nicht zum Vorstellungsgespräch erschienen oder sich auch kurz vor Vertragsunterzeichnung ohne Erklärung zurückzogen. 

Warum aber dieses Ghosting im Job? Arbeitspsychologen sprechen von einer gewissen Konfliktscheu, einer erhöhten Schnelllebigkeit und Beliebigkeit in der modernen Berufswelt. Werte wie Respekt, Höflichkeit und Verantwortungsgefühl sind ganz offenbar auf dem absteigenden Ast. Auch führen die viele unterschiedlichen Kommunikationskanäle oftmals zum gegenteiligen Effekt, und zwar, dass tatsächlich weniger kommuniziert wird. Eins steht fest: Ghosting hilft keinem weiter, und es kann bei diesem Verhalten nur Verlierer geben. Also: Schluss mit dem Schweigen, und offen und ehrlich kommunizieren!

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