Freizeitdrohnen boomen und sind inzwischen in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Aber Drohnen sind mehr als ein Spielzeug. Tatsächlich wird der geschäftliche Einsatz von Logistikdrohnen immer realistischer. Automatisierte Lagerinventur und preisgünstige Paketzustellungen zum Greifen nah – der Traum vieler Unternehmer. Aber können die unbemannten Flugobjekte überhaupt leisten, was wir von ihnen erwarten?
Drohnen lassen sich bequem steuern, auch aus der Ferne und sind in der Lage, autonom zu agieren. In Lagern helfen Drohnen bereits beim Transport kleinerer Gegenstände. Sie fliegen durch die Lagerhallen, scannen Produkte, melden sie dem Verwaltungssystem und übernehmen somit zudem Aufgaben in der Inventur. Auch der Paketversand mit Drohnen ist technisch möglich. Sie können leichte Pakete über kurze Distanzen liefern und sind besonders für den Einsatz zeitkritischer Ware – etwa dringend benötigte Medikamente oder warme Speisen – in luftiger Höhe geeignet.
Aber warum werden sie dann nicht längst zu diesem Zwecke eingesetzt? Nun, Deutschland hat natürlich seine speziellen Gesetze. Rechtliche Hürden schränken den Einsatz von Logistikdrohnen extrem ein. Quadrocopter sind hierzulande beispielsweise für den kommerziellen Einsatz über längere Strecken nicht zugelassen. Sie dürfen lediglich auf firmeneigenem Gelände benutzt werden, immerhin. Die technische Leistung bezüglich der Akkulaufzeit und Wetterbeständigkeit muss optimiert werden, bevor hier eine Änderung ansteht. Außerdem gibt es einfach tatsächlich viele Menschen, die den Einsatz von Drohnen nicht möchten.
Im Vergleich zu traditionellen Methoden der Lagerverwaltung und dem Transport von Gegenständen bieten Drohnen dabei enorme Vorteile. Sie sind durch ihre kompakte Größe flexibel einsetzbar und können dank präziser Navigation auch schwer zu erreichende Orte anfliegen. Drohnen verfügen über Sensoren, mit denen die kleinen Helfer ihre Umgebung selbstständig wahrnehmen und analysieren können. Das spart Zeit und letztendlich Geld. Hochrechnungen zufolge kann ein Wechsel zur Drohne bis zu 80 Prozent Zeit und 90 Prozent Kosten sparen.
Die Deutsche Post hat vor einigen Jahren bereits mit Drohnen experimentiert und sah damals keine große Zukunft für diese Art der Zustellung. Allerdings nimmt das Thema „Umwelt“ einen immer wichtigeren Stellenwert ein und die Flieger benötigen tatsächlich weder Benzin, noch andere fossile Brennstoffe. Allein deshalb wird ihre Zeit noch kommen. Das Potential für die Logistik, besonders für die Lagerlogistik und den Paketversand, ist auch einfach enorm. So vielfältig die Möglichkeiten der Warenerfassung und zum Produkttransport auch sind, ohne allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz und Zustimmung des Gesetzgebers, wird der Spruch „the sky is the limit“ für die Logistik-Branche wohl einen negativen Beigeschmack behalten.
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