Kurzarbeit, Konkurs, Karriereknick – das Corona-Jahr 2020 steht in der Wahrnehmung der meisten Menschen nicht gerade für wirtschaftlichen Erfolg. Doch aus neuen Daten geht hervor, dass die Bundesbürger in Krisenzeiten nicht nur im Homeoffice gearbeitet, Bananenbrot gebacken und Sauerteig angesetzt haben – sie waren auch fleißig am Shoppen! Zumindest belegen das die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Denn die deutschen Einzelhändler erlebten trotz der Corona-Krise ein Rekord-Umsatzplus und nahmen im vergangenen Jahr rund 5,3 Prozent mehr ein als 2019. Klingt nicht viel? Ist aber viel. Es handelt sich um den größten Gewinn seit 1994. Preisbereinigt ergab sich noch ein Plus von 4,1 Prozent. Eingerechnet in die Statistik wurden auch der Teil-Lockdown im Dezember sowie die Vor-Krisenmonate Januar und Februar.
Diese Traumumsätze beziehen sich jedoch auf bestimmte Sparten mehr als auf andere. „Die herben Verluste vieler Innenstadthändler werden durch gute Geschäfte in den Bereichen Online, Lebensmittel und Möbel ausgeglichen“, erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE. Versand- und Internethändler legten mit 31,8 Prozent ordentlich zu. Supermärkte und Kaufhäuser – der sogenannte Einzelhandel mit Waren jeglicher Art – erlebten eine Gewinnsteigerung von 8,5 Prozent.
Nicht in allen Sparten setzte sich der Online-Handel durch: Im Drogeriebereich spielt er eine sehr untergeordnete Rolle, trotzdem wurden vor allem im vierten Quartal kräftig Körperpflegeprodukte gekauft: Drogeriemärkte freuten sich über ein Plus von satten 47 Prozent. Noch größter der Boom beim Medikamenten-Kauf in Apotheken: Hier betrug der Zuwachs sogar 53,5 Prozent.
Tatsächlich stürzte vor allem der erste Lockdown Deutschlands Konsumlandschaft aber erstmal ins Chaos: Schließlich hatte es so etwas noch nie gegeben, diesen doppelten Stillstand von Angebot und Nachfrage. Das führte zu deutlichen Einbrüchen, doch kristallisierten sich bald Branchen als Gewinner der Krise heraus. Und die Kunden fanden Geschmack an der neuen Häuslichkeit. So gab es einen regelrechten Run auf Baumärkte: Werkzeughersteller mussten ihre Produktion erhöhen, da Bohrmaschinen und Co. gefragt waren wie nie. Die Deutschen besannen sich auf das, was so lange liegengeblieben war, wie etwa die Wohnung zu renovieren, den Garten auf Vordermann zu bringen oder den schon lange geplanten Schuppen zu zimmern. Endlich hatte man die Zeit, um sich solchen Projekten zu widmen. Auch Küchengeräte waren 2020 höchst angesagt, denn sind die Restaurants geschlossen, muss eben selber gekocht werden. Und weil das im Homeoffice gern auch schnell gehen soll, erlebten Küchenhelfer wie der „Thermomix“ eine stark erhöhte Nachfrage. Nicht zu vergessen die Fahrradhändler, die sich auf einmal vor Kunden kaum retten und 2020 ein Plus von 28 Prozent verzeichnen konnten. Auf den Drahtesel zu steigen war vielen im Pandemie-Jahr eben sehr viel lieber, als sich in Aerosol-erfüllte Busse oder Bahnen zu quetschen. Außerdem bietet das Radfahren den idealen Ausgleich zum Homeoffice – vor allem, wenn die Sportstudios dicht sind.
Da während des Lockdowns keiner mehr rausging und ein Großteil der Deutschen im Homeoffice arbeitete, war der Bedarf an Bürokleidung entsprechend mau. Dasselbe galt für hübsche Partykleider. Stattdessen gingen Verkäufe von Schlafanzügen und Bademänteln steil nach oben. Das half den Modegeschäften jedoch auch nicht, denn sie erlebten allein im ersten Halbjahr 2020 Verluste von 30 Prozent. Die Textilindustrie gehört denn auch zu den großen Verlierern der Krise. Schicke Kleidung war 2020 nicht gerade eine der Top-Prioritäten der Shopper.
Und auch die Art und Weise, wie eingekauft wird, hat sich 2020 verändert. Der Online-Handel erlebte ein Umsatzplus von 20 Prozent allein im ersten Halbjahr. Das mag nicht allzu sehr überraschen. Doch dem steht ein weiterer Trend entgegen, der sich im vergangenen Jahr entwickelte: Besonders viele Menschen kauften regional und bio – und waren bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen. So bestätigt das Marktforschungsunternehmen GfK, dass mittelpreisige Supermärkte zweistellige Umsatzsprünge erlebten und deutlich mehr profitierten als Discounter. Corona brachte offenbar viele zu der Einstellung, gesund und nachhaltig leben zu wollen – und das Geiz nicht geil ist.
Für Talente im kaufmännischen Bereich war das Corona-Jahr 2020 ein ziemliches Auf und Ab. Wer in einer Boom-Branche tätig war, konnte sich freuen. Andere erlebten vielleicht einige Rückschläge. Egal, aus welcher Sparte Sie kommen – Gründe, die eigene Karriere ankurbeln oder sich auch völlig neu orientieren zu wollen, gibt es viele. Und das geht am besten mit KF Personal, dem Fairmittlungsprofi für die Bereiche Büromanagement, Bürokommunikation, Human Resources (HR), Einkauf, Buchhaltung & Controlling, Logistik, Sekretariat & Sachbearbeitung und Projektmanagement. Bei KF Personal kümmern wir uns um all Ihre Belange – egal, welche Geschichte Sie mitbringen und welche Ziele Sie im Auge haben. Freuen Sie sich über unsere persönliche Betreuung, eine kompetente Karriereberatung und exklusive, teils unveröffentlichte, Stellenangebote. Auf eine krisensichere Zukunft mit KF Personal an Ihrer Seite!