Als Teambuilding werden Aktivitäten bezeichnet, die darauf abzielen, den Zusammenhalt und die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb eines Kollegiums oder einzelnen Teams zu verbessern. Die Idee: Mitglieder eines Teams sind nicht nur zufriedener, sondern arbeiten auch effizienter und produktiver miteinander. Klettern im Hochseilgarten, ein Firmenkochkurs oder Kanufahren – solche gemeinsamen Aktivitäten fallen einem spontan zum Thema Teambuilding ein und gelten schon geradezu als Klischee. Dabei sind solche Firmenevents nur ein kleiner Bestandteil des Teambuilding.
Dass Teambuilding und Mitarbeiterzufriedenheit überhaupt als wichtig erachtet werden, ist ein relativ neues Phänomen. So spielt der Teamgedanke in der modernen Arbeitswelt heute eine sehr bedeutsame Rolle, doch das war nicht immer so: Erst in den 1970er-Jahren setzte sich Teamarbeit als Organisationsform und Führungsstil weitgehend durch. „Teamwork“ wird seitdem als wertschöpfendes Führungsinstrument verstanden. In Zeiten von jungen Start-ups, New Work, agilen Arbeitsformen und zunehmend flachenHierarchien gewinnt es sogar zunehmend an Relevanz. Und Teambuilding gehört selbstverständlich dazu. Denn damit die Definition von „Team“ nicht als „Toll Ein Anderer Macht’s“ interpretiert wird, müssen Personaler und Arbeitgeber in Kollaboration und Zusammenhalt investieren.
Teamgeist lässt nach gängigen Wirtschaftslexika wie folgt definieren:
Ein gutes Arbeitsklima ist Chefsache, somit auch das Teambuilding. Angefangen beim Zusammenstellen des Teams nach folgenden Kriterien:
Der britische Forscher Meredith Belbin entwarf eine der gängigsten Methoden bei der Team-Zusammenstellung mittels der Vergabe von diesen neun Teamrollen:
Belbin geht davon aus, dass die Persönlichkeitsmerkmale der Mitarbeiter dazu führen, dass sie bestimmte Rollen einnehmen und so auch auf bestimmte Weise in ihrem Team interagieren und zusammenarbeiten. Im Idealfall sollen all diese verschiedenen Typen in einem Team vertreten sein. Ist ein Team so aufgestellt, können Führungskräfte den Teammitgliedern passende Aufgaben zuweisen. Das Belbin-Modell ist nicht immer exakt durchzuführen, doch viele Vorgesetze lassen sich davon inspirieren. Wie groß ein Team sein sollte, orientiert sich an dem Umfang und der Art der Aufgaben und natürlich auch an der Zahl der verfügbaren Fachkräfte.
Nach der Zusammenstellung des Teams findet die Teamentwicklung statt. Welche Potentiale zeichnen sich bei einzelnen Mitarbeitern ab? Sollten Aufgaben hier und da anders verteilt werden? Wie funktioniert der Workflow und wie lässt er sich optimieren? Wie ist die sogenannte Gruppenkohäsion, also der Zusammenhalt? Behindern Konflikte womöglich die Erfüllung der Aufgaben? Fühlt sich jeder berücksichtigt und genügend gefördert?
Viele Unternehmen setzen auch auf regelmäßige gemeinsame Unternehmungen. Das kann bedeuten, dass das Team immer zusammen in die Kantine geht und an einem Tisch zusammensitzt. Auch „After Work“-Treffen mit den Kollegen können den Teamgeist stärken. Obendrein hat sich aus Teambuilding eine ganze Industrie entwickelt. Diverse Dienstleister bieten die unterschiedlichsten Aktivitäten an, die eine Belegschaft miteinander ausüben kann. Den Möglichkeiten sind da inzwischen keine Grenzen mehr gesetzt, und viele Unternehmungen haben echten Event-Charakter. Sei es das Krimi-Dinner, der Besuch eines Escape Rooms, eine Kanutour oder auch ein waschechtes Survival-Training. Im Programm eines Hamburger Anbieters gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, sich als Team auf einer „einsamen Insel“ – also einem Eiland im Fluss Elbe – aussetzen zu lassen und dort gewisse Aufgaben zu erfüllen.
Arbeitgeber versprechen sich von solchen gemeinsamen Teambuilding-Abenteuern, dass sie die Mitarbeiter untereinander mehr zusammenschweißen und das gemeinsam Erlebte die Identität der Gruppe stärkt – was wiederum zu mehr Lust an der Zusammenarbeit und damit indirekt zum Unternehmenserfolg beiträgt. Teambuilding-Events können somit auch als „Eisbrecher“ zum Kennenlernen und Vertrauensaufbau innerhalb eines neu zusammengestellten Teams dienen.
Teambuilding ist als Prozess zu verstehen, der seinen festen Platz im Arbeitsalltag hat. Daher gilt es stets, den Ist-Zustand zu evaluieren und dann die richtigen und passenden Maßnahmen zu ergreifen. Anonyme Befragungen zur Zufriedenheit sowie zu Wünschen und Sorgen kann zunächst einmal Aufschluss über die Stimmung, die Stärken und Schwächen im Team geben. Die Führungskraft ist dann gefragt, mit viel Fingerspitzengefühl, guter Kommunikation und eventuell auch gekonnt platzierten Spaß-Aktivitäten seine Belegschaft zu beflügeln.
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