Auch, wenn der Job noch so viel Freude macht: Eine Auszeit zwischendurch wünscht sich fast jeder. Das belegen auch Studien: Tatsächlich würde fast jeder zweite Deutsche gerne mal eine Weile pausieren und sich anderen Dingen widmen – etwa dem Reisen, der Familie oder auch einer fachfremden Weiterbildung. Das Modell des Sabbaticals – der beruflichen Auszeit von drei bis maximal zwölf Monaten – ist so gefragt wie nie. Der Grund ist etwa die zunehmende Beschleunigung des Arbeitslebens, aber auch die wachsende Vorstellung einer gesunden Work-Life-Balance.
Die Bezeichnung Sabbatical oder Sabbatjahr entstammt der Tora, der jüdischen heiligen Schrift. Darin ist von dem siebten Jahr in einer Reihe die Rede. In diesem siebten Jahr wurden die Sklaven freigelassen und die Arbeit auf den Äckern durfte ein Jahr lang ruhen. Dies diente rein der Erholung und Regeneration.
Moderne Arbeitnehmer sind natürlich keine Sklaven, fühlen sich allerdings manchmal, als befänden sie sich in einem Hamsterrad. Psychische Erkrankungen wie Burnout sind auf dem Vormarsch, erzeugt von steigenden beruflichen Anforderungen sowie einer größeren Jobunsicherheit. Insbesondere Frauen müssen viel jonglieren und möchten in jeder Rolle alles geben, ob im Beruf oder in der Familie. Ein Sabbatical ist die Möglichkeit, wieder zu Kräften zu kommen, seine Ressourcen zu erneuern und psychischen Erschöpfungserkrankungen vorzubeugen. Dabei geht es für die meisten keineswegs um Tatenlosigkeit und reines Entspannen. Vielmehr erfüllen sie sich oftmals Herzenswünsche oder widmen sich sinnstiftenden Tätigkeiten, für die im hektischen Berufsalltag bisher kein Platz war.
Beispiele für Aktivitäten während eines Sabbaticals sind:
Ein Sabbatical zu planen erfordert eine ausgezeichnete Organisation und sehr detaillierte Absprachen mit dem Arbeitgeber. Denn die Berufspause basiert zumeist auf einem veränderten Arbeitszeitmodell, und das muss auch zum Unternehmen passen. Insbesondere vom Fachkräftemangel gebeutelte kleinere und mittlere Betriebe geben ihre Talente ungern frei. Wer den Wunsch danach verspürt, sollte aber trotzdem das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Denn für ein Sabbatical gibt es diverse Varianten, und es kann sich vielleicht auf eine passende geeinigt werden.
Arbeitnehmer der freien Wirtschaft haben bislang keinen Rechtsanspruch auf ein Sabbatical, und so hängt viel von der Kulanz der Firma ab, bei der man angestellt ist. Anders bei Angestellten imöffentlichen Dienst sowie Beamten: Für sie besteht dank der Tarifverträge ein Anspruch auf ein Sabbatical. Mittlerweile stehen aber Arbeitgeber in den meisten Berufsgruppen dem Sabbatical-Modell aufgeschlossen gegenüber.
Eine Form des Sabbaticals, die vor allem in größeren Unternehmen Verwendung findet, ist das Teilzeit-Modell: Der Arbeitnehmer arbeitet zwar weiterhin in Vollzeit, erhält aber nur das Gehalt eines Teilzeit-Angestellten. Dies dient der Vorbereitung einer längeren Auszeit, während der dann weiterhin das reduzierte Gehalt gezahlt wird. Der Angestellte spart sich quasi ein Guthaben an, das er während des Sabbaticals abgelten darf. Das basiert auf dem Prinzip der Zeitwertkonten: Diese dienen als langfristige „Zeit-Sparbücher“, auf denen Beschäftigte Arbeitszeit, Urlaubsanteile oder Gehaltsbestandteile dauerhaft ansparen und zu einem späteren Zeitpunkt als Gehaltsersatz nutzen.
Beim Lohnverzicht-Modell wird das Sabbatical so finanziert, dass dem Mitarbeiter beispielsweise sechs Jahre lang nur sechs Siebtel seines Vollzeit-Gehalt ausgezahlt wird: Er verzichtet auf ein Siebtel und spart es an. Im siebten Jahr macht er ein Sabbatjahr und bekommt währenddessen weiterhin sechs Siebtel als Gehalt. Das heißt, dass der Angestellte weiterhin 85 Prozent seines Gehalts erhält. Eine langfristig angelegte, aber dafür lohnenswerte Investition.
Eine weitere Variante ist die Freistellung für einen gewissen Zeitraum – also ein ruhendes Arbeitsverhältnis – ohne Gehalt. Der Arbeitnehmer muss zudem für seine Kranken-, Pflege, Renten- und Arbeitslosenversicherung aufkommen. Für Unternehmen ist das günstig, da es keinen Lohn zahlen muss. Für den Angestellten ist solch ein Sabbatical per Freistellung nur realisierbar, wenn er es sich leisten kann, zum Beispiel durch Erspartes oder eine Erbschaft.
Am weitesten verbreitet ist das Sabbatical dank Arbeitszeitguthaben: Ein Mitarbeiter spart auf einem Arbeitszeitkonto über mehrere Jahre Überstunden an und darf sie dann auf einen Schlag abfeiern. Der Zeitraum des Sabbaticals entspricht dem angesparten Kontingent. Der Arbeitnehmer bleibt komplett sozialversichert und erlebt keine Einbußen. Doch das Modell funktioniert nur, wenn die Überstunden minutiös dokumentiert wurden – was bei Gleit- oder Vertrauenszeitmodellen nicht gut umsetzbar ist. Und: Das Ansammeln der Überstunden ist eine sehr langwierige Angelegenheit.
Auch ein sogenanntes Zeitwertguthaben ist denkbar: Der Mitarbeiter kann nicht nur Überstunden, sondern auch Weihnachtsgeld, Boni und ungenutzte Urlaubstage auf einem Langzeitkonto ansparen. Empfehlenswert ist hier aber die Absicherung durch das sogenannte „Contractual Trust Arrangement“ (CTA) mit dem Arbeitgeber gegen eine Firmenpleite, damit bei einer Insolvenz die zustehenden Werte nicht verlorengehen. Auch das bietet jedoch bei Konkurs keine garantierte Absicherung.
Und dann gibt es noch die drastischste Form des Sabbaticals – und zwar durch Kündigung. Seinen Job aufzugeben und nicht sofort die nächste Anstellung zu suchen ist ein gewagter Schritt, der sich aber durchaus lohnen kann. Denn manchmal möchte man eben nicht jahrelang planen und Arbeitszeitkonten ansparen, sondern braucht genau zu einem bestimmten Zeitpunkt einen „Cut“. Es empfiehlt sich hier aber, die Zukunft im Blick zu behalten und sich schon während des Sabbaticals um neue Perspektiven zu kümmern, entweder in der eigenen Branche oder in einem neuen Wunschberuf. Und eine Voraussetzung ist natürlich auch, dass man sich dieses selbst gewählte Sabbatical finanziell leisten kann.
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