Remscheid liegt in Nordrhein-Westfalen und sein Beiname überrascht doch etwas: Seestadt auf dem Berge. Die Stadt verdankt den kuriosen Titel ihren vielfältigen Handelsbeziehungen nach Übersee und in die ganze Welt. Noch heute gilt Remscheid aufgrund seiner Gewerbestruktur als letzte Industriebastion des Bundeslandes. Wer jetzt an graue Tristesse denkt, wird sein grünes Wunder erleben: Ein Drittel von Remscheid besteht aus satten Grünanlagen und Wäldern.
Zusammen mit Solingen und Wuppertal bildet Remscheid das sogenannte Bergische Städtedreieck. Gemeinsam halten sie erlebbare Industriekultur, spannende Freizeitmöglichkeiten und eine unvergleichliche Natur in einer von Flüssen durchzogenen Mittelgebirgslandschaft bereit. Hier gibt es viel zu entdecken, beispielsweise die Eschbachtalsperre. Sie ist Teil des berühmten Jakobsweges, welcher Pilgerer bis nach Santiago de Compostela führt und war die erste Trinkwasser-Talsperre Deutschlands.
Als Wahrzeichen Remscheids gilt die Müngstener Brücke, die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Mit sagenhaften 107 Metern überspannt die stählerne Bogenbrücke das Tal der Wupper. Ein weiteres Highlight der Stadt liegt ebenfalls mitten in der Natur: Schloss Burg. Die romantische Anlage war seit dem 12. Jahrhundert die Stammburg der Grafen und späteren Herzöge von Berg. Sehr beliebt sind hier nächtliche Gruselführungen durch die geheimnisvoll beleuchteten Gemäuer, begleitet von so manchem Spuk und geisterhaften Klängen.
Im Stadtbereich prägen das Rathaus und der in unmittelbarer Nähe gelegene Wasserturm „Waterbölles“ die Silhouette. Das Rathaus ist ein imposantes Bauwerk aus Naturstein und durch seine Lage am höchsten Punkt der Stadt weithin sichtbar. In Remscheid, das übrigens zum Regierungsbezirk von Düsseldorf gehört, gibt es darüber hinaus viele Fachwerkhäuser, die man auf einem Bummel durch die Stadt erkunden kann und welche dem Ort ein charmantes Flair verleihen.
Die traditionsreiche Tuchmacherstadt Lennep ist heute ein Stadtteil Remscheids. Hier wurde 1845 Wilhelm Conrad Röntgen geboren. 50 Jahre später wird er in Würzburg die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdecken, die die gesamte medizinische Diagnostik revolutionieren und den Weg für hochtechnologische Anwendungen bereiten. Natürlich widmet Remscheid seinem berühmten Sohn ein Museum, das mittlerweile ein lebensnahes Themen- und Familienmuseum des kreativen Forschens und erlebnisreichen Entdeckens geworden ist. Es wurde 1932 eröffnet, also bereits neun Jahre nach seinem Tod.
Remscheid ist nicht nur die Röntgenstadt, sondern ist darüber hinaus auch als Löwenstadt bekannt. Diesen Namen verdankt es einer überlebensgroßen Statue auf dem Vorplatz des Rathauses, die viele Jahre als „Bergischer Löwe“ betitelt wurde. Das Lustige daran: Der originale Bergische Löwe hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Remscheider Exemplar und man fragt sich, wie die Remscheider darauf gekommen sind. Das Original-Tier, das seit 1125 vom Herzogtum Berg als Wappentier genutzt wird, ist beispielsweise doppelschwänzig und hat wirklich nichts mit der Löwenstatue in Remscheid gemein. Aber das scheint hier niemanden zu stören.
Im 12. Jahrhundert wird Remscheid gegründet und liegt in der Grafschaft Berg. Der Name lautete ursprünglich „Remscheit“ und bezeichnete einen abgegrenzten Waldabschnitt. Die Silbe „Scheid“ im Stadtnamen deutet auf einen Höhenkamm oder eine Wasserscheide hin. Remscheid erhält erst relativ spät seine Stadtrechte, nämlich 1808. Eine Entwicklung, die typisch für das Ruhrgebiet ist: Erst mit der beginnenden Industrialisierung und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Wachstum nehmen die Bevölkerungszahlen und die Bedeutung der Orte zu.
Nach dem Übergang an Preußen 1815 zählt die junge Stadt zum Landkreis Lennep. Dieser Ort war zu jener Zeit eine bedeutende Handelsstadt und Mitglied der Hanse. Doch mit der Industrialisierung wendet sich das Blatt. Lennep verliert zunehmend an Bedeutung, während Remscheid sich zu einem relevanten Wirtschaftsstandort entwickelt. 1929 schließlich werden Remscheid, Lennep und Lüttringhausen zu einer neuen kreisfreien Stadt unter dem Namen Remscheid vereinigt. Der Zweite Weltkrieg zerstört einen Großteil der historischen Substanz vor Ort und mit dem Wiederaufbau ist Remscheid bis in die 1960er-Jahre beschäftigt.
Die Remscheider Wirtschaft ist überregional und sogar weltweit bekannt. Gerade im Bereich der Werkzeug- und Automobilzulieferindustrie haben sich Remscheider Unternehmen einen Namen gemacht. Doch erst durch das Zusammenspiel von bekannten Großunternehmen mit langer Tradition und den zahlreichen kleineren, hochspezialisierten Firmen entsteht eine wirtschaftliche Struktur, die bundesweit ihresgleichen sucht. Seinen guten Ruf als Zentrum der deutschen Werkzeugindustrie hat sich Remscheid durch die hohe Qualität der Produkte erworben.
Auch heute noch spielt hier die traditionelle Werkzeugproduktion eine große Rolle, wobei die ansässigen Unternehmen mittels modernster High-Tech-Verfahren nach wie vor auch international Maßstäbe setzen. Parallel haben sich, nahezu unbemerkt, zugleich Kompetenzen in den verschiedensten Dienstleistungsfeldern wie zum Beispiel dem Produktdesign und der Produktentwicklung ausgebildet.Zudem ist Remscheid ein pulsierendes Dienstleistungszentrum mit zukunftsfähigen Branchenschwerpunkten, vielseitiger Einzelhandelsstandort und einer hohen Lebensqualität. Mehr kann man von einer Stadt nicht erwarten! Das denken Sie auch? Dann lassen Sie sich von KF Personal eine glänzende Karriere in Remscheid sichern.
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