Fast sieht man Pforzheim vor lauter Bäumen nicht! Die Stadt liegt eingebettet in die märchenhafte Landschaft des Nordschwarzwalds. Zahlreiche Höhenwanderwege durch dichte Wälder, vorbei an Flüssen und Wasserfällen, bereichern das Leben in Pforzheim enorm. Ob sportlich mit dem Mountainbike oder einfach bei einem entspannten Spaziergang zum Sauerstofftanken zwischendurch: Mit dem Schwarzwald direkt vor der Tür kann gar kein Stress aufkommen!
Pforzheim ist auch als Goldstadt bekannt, was hauptsächlich an der langen Tradition seiner Schmuckindustrie liegt. Noch heute kommen knapp 80 Prozent des aus Deutschland exportierten Schmucks aus der Stadt. Aber hier wird nicht nur hinter verschlossenen Pforten der handwerklich orientierten Manufakturen oder Betrieben mit hochtechnisierten Abläufen gearbeitet: Auch im Stadtbild ist die jahrhundertealte Beschäftigung mit Schmuck unverkennbar.
Natürlich kann man in Pforzheim auch das passende Handwerk erlernen, etwa am Schmucktechnologische Institut der Hochschule für Gestaltung, Wirtschaft und Technik oder der bereits 1768 gegründeten Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule – übrigens die älteste Gewerbeschule weltweit. Klar, dass es hier auch ein Schmuckmuseum gibt: Es bietet Kostbarkeiten aus vier Jahrtausenden. Die Besucher kommen tatsächlich aus der ganzen Welt, um über die umfangreiche Ausstellung zu staunen.
Daneben bietet das Technische Museum der Schmuck- und Uhrenindustrie die Möglichkeit, sich von ehemaligen Mitarbeitern der Schmuckindustrie an Originalmaschinen vorführen zu lassen, wie in den 1970er Jahren in Pforzheim Schmuck hergestellt wurde. Hier beginnt die Geschichte von den Anfängen der Industrialisierung bis in die jüngste Vergangenheit wieder zu glitzern. Edelsteine zum Anfassen warten in den Schmuckwelten: Besucher finden eine strahlende Goldwand und riesige Diamanten. Das bekommen Normalsterbliche ja nicht unbedingt jeden Tag zu sehen. Hier kann man sich von Schau- und Verkaufsflächen blenden lassen, einen spannenden Parcours absolvieren oder sich Edelsteine durch eine Riesenlupe ansehen – insgesamt ein glänzender, unvergesslicher Tag!
Die baden-württembergische Großstadt geht auf eine Römergründung zurück. Der Stadtname leitet sich vom lateinischen Begriff „Portus“ für Flusshafen oder Stapelplatz ab. Bevor die Römer im 1. Jahrhundert nach Christus diese Region erobern, gehört sie zum Gebiet der Kelten. Im 11. Jahrhundert wird Pforzheim erstmals erwähnt. Als badische Residenzstadt wird der Ort mehrfach zerstört, insbesondere Ende des 17. Jahrhunderts durch französische Truppen.
Durch die 1767 von Markgraf Karl Friedrich von Baden begründete Schmuck- und Uhrenindustrie wird Pforzheim bald weltberühmt und erhält den Beinamen Goldstadt. Kurz nach der hoheitlichen Gründung der Uhren- und Schmuckmanufaktur, in der hauptsächlich Kinder aus dem Waisenhaus beschäftigt sind, sorgen privatwirtschaftliche Initiativen für die Expansion der Branche und machen Pforzheim zur bedeutenden Fabrikstadt. 1945 wird durch alliierte Bombenangriffe die gesamte Schmuckindustrie Pforzheims dem Erdboden gleichgemacht und insgesamt 80 Prozent des Stadtgebietes.
Das Tor zum Schwarzwald blickt auf glänzende Zeiten zurück, wurde aber auch mehrfach zerstört, und zwar komplett. Das ist der Grund, weshalb Pforzheim seinen Bewohnern keine Fachwerkidylle anbieten kann. Aber an attraktiven Alternativen mangelt es in der Großstadt jedenfalls nicht: Im Gasometer Pforzheim, einem ehemaligen Gasspeicher, reisen die Besucher in drei Sekunden nach Australien! Atemberaubende Rundgemälde lassen einen in fremde Welten abtauchen, in der aktuellen Präsentation sogar wörtlich: Ein 360°-Panorama des Great Barrier Reef zeigt die einzigartige Unterwasserwelt des australischen Riffs in all seiner überwältigenden Schönheit.
Ebenfalls gigantisch ist der liebevoll „Monte Scherbelino“ genannte Wallberg. Der natürliche Berg wurde nach dem Zweiten Weltkrieg um etwa 40 Meter mit den Trümmern der Stadt aufgestockt. Mittlerweile befindet sich auf seiner Plattform an der Spitze ein Mahnmal mit weithin sichtbaren Stelen. Von der Aussichtsplattform hat man einen tollen Ausblick auf die Innenstadt, die drei Täler und angrenzenden Gemeinden. Und natürlich auf den Schwarzwald. Übrigens ist der Wallberg der bekannteste, aber nicht der einzige Schuttablageplatz des zerstörten Pforzheims: Ein Großteil der Trümmer wurde benutzt, um das Brötzinger Tal aufzuschütten. Es bildet heute den Untergrund des dortigen Gewerbegebietes.
Pforzheim verfügt über eine der höchsten Industriedichten des Landes. Heutzutage ist die Wirtschaft nur noch teilweise auf die Herstellung von Uhren und Schmuck ausgerichtet, viele Arbeitsplätze werden durch die Branchen Metallverarbeitung, Elektronik und Elektrotechnik gestellt. Außerdem nimmt der Versandhandel eine führende Position in Deutschland ein. In diesem dynamischen Wirtschaftsumfeld finden besonders kaufmännische Talente aktuell glänzende Zukunftsaussichten.
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