Tatsächlich gibt es in Münster mehr Fahrräder als Menschen. Das erklärt auch, weshalb die Stadt über das beste Radwegenetz Deutschlands verfügt. Der autofreie Ring rund um den Innenstadtbereich – Promenade genannt – ist ein Paradies für Radfahrer und einzigartig in ganz Europa. Klar, dass Münster sich mit seinen Auszeichnungen zur Klimafreundlichkeit schmückt, denn die Stadt investiert auch ordentlich in diesen Bereich.
Als berühmte Fahrradstadt verfügt Münster über einige Besonderheiten. Die Radstationen, an denen man seinen Drahtesel anschließen kann, kommen beispielsweise in einzigartigen Größenordnungen daher: Am Hauptbahnhof haben 3 500 Räder Platz! Zudem bietet die Station eine Werkstatt, einen Verleih sowie eine spezielle Waschanlage und insgesamt handelt es sich um die größte Anlage ihrer Art in ganz Deutschland.
Die Münsteraner sind offensichtlich gerne aktiv. Wer nicht radelt, ist zu Fuß unterwegs, denn die Stadt bietet auch Spaziergängern ausreichend Platz. Erstaunlich daran ist allein die Tatsache, dass Münster eigentlich für seine hohe Regenwahrscheinlichkeit bekannt ist! Aber das scheint hier niemanden abzuhalten. Zu den beliebtesten Orten für ausgiebige Bummeleien zählt der Botanische Garten mit seinen 8 000 Pflanzenarten und sehenswerten Gewächshäusern. Hier findet sich immer auch ein ruhiger Ort, um Energie zu tanken. Der Garten liegt sehr zentral, in unmittelbarer Nähe zum Barock-Schloss.
Das Schloss war einst die fürstbischöfliche Residenz in Münster und beherbergt mittlerweile die Universität. Die elegante dreiflügelige Anlage ist sicher eines der schönsten Bauwerke der Stadt und befindet sich mitten im Innenstadtbereich. Wer im Zentrum arbeitet, shoppen geht oder auf Besichtigungstour ist, legt hier gerne eine spontane Pause vom Alltag ein.
Dass die Münsteraner gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind, hat einen riesigen Vorteil für alle Einwohner und Besucher der Stadt: Es sind viel weniger Autos auf den Straßen unterwegs, als in anderen Städten. Es kommt einem fast vor, als liefen die Uhren hier anderes, so ganz ohne Hektik und den Lärm der Autos. So kann man sich in Ruhe die Sehenswürdigkeiten Münsters anschauen und sich ihren spannenden Geschichten widmen. Zu den Hauptattraktionen zählen beispielsweise der Prinzipalmarkt, der St. Paulus-Dom, das Rathaus, St. Lamberti und das Krameramtshaus.
Nicht zu fassen, aber Münster kann noch entspannter: Am Aasee befindet sich ein erstaunliches Paradies. Der Park, der den zum See aufgestauten Fluss Aa umgibt, wurde nicht nur zu den schönsten Deutschlands gekürt, sondern ist auch im europäischen Ranking bereits an der Spitze vertreten gewesen. Ein Spaziergang lohnt sich also, aber natürlich kann man es sich auch einfach am Ufer gemütlich machen, um dem gemächlichen Treiben der Segelboote zuzusehen.
Die Gründung der Stadt und ihr Name gehen auf ein Kloster zurück, welches im 8. Jahrhundert hier errichtet wird. Auf Latein bedeutet Kloster „monasterium“. Schnell bildet sich eine Siedlung, der ein flotter Aufstieg zur florierenden Handelsstadt gelingt und die auch bald Mitglied der Hanse wird. 1648 finden in Münster – und parallel auch in Osnabrück – jene Verhandlungen statt, die letztendlich den Dreißigjährigen Krieg beenden. Der Westfälische Frieden sorgt für Frieden in Europa und begründet eine staatliche Souveränität, die es vorher auf unserem Kontinent in dieser Form nicht gab.
Auch wenn einem der Stadtbereich in Münster durch die Fülle an historischen Gebäuden streckenweise mittelalterlich vorkommt, täuscht der Eindruck. Münster wird während des Zweiten Weltkrieges durch Bombenangriffe erheblich zerstört. Als Sitz nationalsozialistischer Verwaltungseinheiten stellt die Stadt ein relevantes Angriffsziel dar. Anders als in anderen Großstädten Deutschlands, drängt die Bevölkerung in den 1950er Jahren auf eine Wiederherstellung des historischen Stadtbildes.
Münster ist eine familienfreundliche Stadt, in der es sich entspannt leben lässt. Aufgrund der starken mittelständischen Wirtschaft und der hohen Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften haben gut ausgebildete Talente der kaufmännischen Berufe in der Studentenstadt Münster optimale Jobperspektiven. Traditionell gelten Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen als größte Arbeitgeber der Stadt, die darüber hinaus auch als Handelsstandort gut aufgestellt ist. In Nordwestfalen hat Münster zudem eine wichtige Rolle in der Informations- und Kommunikationstechnologie.
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