Diese Stadt ist einfach perfekt! Marburg in Hessen ist eine gekonnte Symbiose aus Vergangenheit und Gegenwart. Über dem Ort thront das mächtige Stadtschloss, ihm zu Füßen liegen die liebevoll restaurierten Altstadthäuschen und verwinkelten Gassen. Wer vom Ufer der Lahn durch die Stadt den Berg hinaufspaziert, hat eine Menge zu entdecken und begegnet dabei vielen Menschen – vor allem unzähligen Studenten!
Marburg besitzt mit der Philipps-Universität die älteste noch existierende protestantisch gegründete Hochschule der Welt. Ihre Bauwerke, die ab der Gründung 1527 entstehen, zählen zu den architektonischen Highlights von Marburg. Die Studenten sorgen für frischen Wind zwischen den romantischen Fachwerkhäusern. Und so bietet der Ort alles, was man zum Leben braucht: Trubel und Ruhe, Junges und Altes, Natur und Urbanität.
Eine erste Burganlage im heutigen Stadtgebiet von Marburg wird im 9. Jahrhundert angelegt. Unterhalb des massiven Baus bildet sich früh eine Siedlung. Bedeutung erhält der Ort erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen Marburg 1228 als Witwensitz wählt. Sie lässt ein Hospital bauen, in dem sie sich bei der Pflege von Kranken und Gebrechlichen aufopfert. Obwohl Elisabeth im Jahr 1231 bereits im Alter von 24 Jahren stirbt, gilt sie bis heute als die bedeutendste Persönlichkeit, die je in Marburg wirkte. Der Stadtname leitet sich vermutlich von „Mark“ ab und verweist auf die ehemals hier verlaufende Grenze zwischen den Territorien der Landgrafen von Thüringen und der Erzbischöfe von Mainz.
Übrigens heißt die Stadt bis 1977 Marburg an der Lahn, später Marburg (Lahn), um sie vom Ort Marburg an der Drau abgrenzen zu können. Die Stadt ist bekannt als Wiege Hessens, seit im 13. Jahrhundert hier die neue Landgrafschaft gegründet wird. Der Ort bleibt lange Residenzstadt, verliert ab dem 17. Jahrhundert im Schatten Kassels zunehmend an Bedeutung. Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erlebt die Universität einen Aufschwung. Innerhalb weniger Jahrzehnte verdreifacht sich dadurch die Zahl der Einwohner, die Zahl der Studenten verzehnfacht sich und noch heute gilt sie als außerordentlich beliebter Standort fürs Studium.
Im historischen Zentrum von Marburg kommen Besucher nicht weit, ohne staunend vor einem Gebäude oder Denkmal stehenzubleiben. Man braucht also vor allem Zeit und bequeme Schuhe, wenn man den Ort besichtigen möchte. Denn es gibt eine Fülle an Sehenswürdigkeiten! Das beginnt bei der Elisabethkirche, der ältesten gotischen Hallenkirche Deutschlands, die im 13. Jahrhundert über dem Grab der Heiligen Elisabeth erbaut wurde, und geht weiter mit der mittelalterlichen Synagoge. 550 Jahre war das jüdische Gotteshaus verschüttet! Heute kann man die Mauern aus dem 14. Jahrhundert oberhalb des Marktplatzes unter einem Glaskubus bestaunen. Weitere Top-Sehenswürdigkeiten Marburgs sind unter anderem die Lutherische Pfarrkirche, das spätgotische Rathaus und der Kaiser-Wilhelm-Turm.
Die Hauptsehenswürdigkeit Marburgs ist das Landgrafenschloss. Die mächtige Anlage diente seit ihrer Grundsteinlegung um das Jahr 1000 als Festung, Landgrafenburg und Fürstenresidenz. Heute wird das Schloss in Teilen vom Marburger Universitätsmuseum für Kulturgeschichte für kulturelle Veranstaltungen wie etwa Theateraufführungen des Hessischen Landestheaters im Fürstensaal genutzt. Die Aussicht von der Schlossanlage über Marburg ist wirklich majestätisch und sollte nicht verpasst werden!
Nicht nur in Hinsicht auf seine Attraktionen bietet Marburg einen spannenden Mix, sondern auch als Gewerbestandort. Hier bewegt sich etwas, vor allem in den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Medizin und Gesundheit. Als Bildungsstandort mit 500-jähriger Tradition entstehen in Marburg vielfache Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Und es wird kräftig investiert, um diese Dynamik noch zu befeuern!
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