Sie sind die Säulen eines produktiven Unternehmens: Leistungsträger. Als Leistungsträger werden Fachkräfte bezeichnet, die besonders wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebs sind. Sie führen Projekte zum Erfolg und bringen Innovationen voran. Ein anderer Begriff für Leistungsträger ist das englische Wort „Overachiever“, also jemand, der überdurchschnittlich viel erreicht.
Leistungsträger heben sich durch die folgenden Attribute hervor:
Leistungsträger gelten im Allgemeinen als „Macher“, jedoch nicht als „Machtmenschen“. Ihr berufliches Fortkommen ist ihnen wichtig, jedoch dienen ihre Leistungen einem höheren Zweck, und zwar, maßgeblich zum Unternehmenserfolg beizutragen. Leistungsträger sind keine Einzelkämpfer, sondern in der Regel ausgesprochen teamfähig. Ihre Identifikation mit ihrer Tätigkeit sowie dem Arbeitgeber ist hoch, ebenso die Motivation dieses herausragenden Mitarbeiters. Druck von außen ist nicht nötig, denn er hat von Natur aus hohe Ansprüche an die eigene Leistung. Fleiß und Anstrengung bei der Arbeit gehören für den Leistungsträger zum Selbstverständnis.
Personaler und Führungskräfte sind immer auf der Suche nach Leistungsträgern, die mit ihrem besonderen Können und ungebrochenen Engagement die Firma oder auch eine einzelne Abteilung voranbringen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es besonders schwierig, solche Talente ausfindig zu machen und zu binden. Ist diese Person einmal gewonnen und hat sie sich als besonders leistungsstark, resilient und verlässlich erwiesen, so ergeben sich für Unternehmen zahlreiche Vorteile, unter anderem die folgenden:
Solche Überflieger, die für ihren Job leben, sind rar gesät und machen in deutschen Unternehmen gerade mal 5 bis 10 Prozent aus. Manche Unternehmen fördern eine Kultur des „overachieveming“ ganz besonders. Ihr Rekrutierungsprozess richtet sich stark danach aus, Leistungsträger zu finden.
Jedoch ist es von Vorteil für Personalentscheider, beim Rekrutieren einerseits mutig zu sein und andererseits nicht zu übertriebene Erwartungen zu haben. Zwar kann sich kein Unternehmen Fehleinstellungen leisten, aber anstatt den „perfekten“ Kandidaten zu suchen, kann es vernünftiger sein, in die Personalentwicklung zu investieren. Ein potentieller Leistungsträger ist nämlich womöglich längst in einem Unternehmen tätig, wird dort aber übersehen, weil die Personaler zu sehr auf den externen Markt fokussiert sind. Solche Talente gilt es, zu identifizieren und zu fördern.
Übrigens: Leistungsträger gelten zwar als die Säulen eines Unternehmens, machen aber nicht unbedingt Karriere. Das liegt daran, dass sie oftmals so sehr mit dem operativen Tagesgeschäft und dem Lösen von Problemen beschäftigt sind, dass sie kaum Zeit haben, zu netzwerken oder die eigenen Möglichkeiten auszuloten. Tatsächlich werden Leistungsträger manchmal bei Beförderungen vergessen, da sie ihre Position so perfekt ausfüllen, dass es schwierig wäre, Ersatz für sie zu finden. Zudem neigen viele Leistungsträger dazu, sich selbst nicht wichtig genug zu nehmen und folglich auch weniger einzufordern. Häufig widerstrebt ihnen karriereorientiertes Kalkül.
Generell haben Leistungsträger im Unternehmen jedoch einen guten Stand und können in einem wertschätzenden Umfeld auch die verdiente hohe Position erlangen. Dennoch sollte der Team-Primus auch darauf achten, seine eigenen Grenzen wahrzunehmen. Dazu gehört, den selbst auferlegten Perfektionismus auf einem gesunden Maß zu halten. Sonst drohen Überforderung, eine ungesunde Work-Life-Balance oder gar ein Burnout.
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