Jeder dritte Beschäftigte übt seinen Beruf am Schreibtisch aus. Das war nicht immer so: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es gerade mal drei Prozent. Täglich arbeiten 14,8 Millionen Deutsche in einem Büro. In den meisten Firmen haben sich Großraumbüros etabliert, welche von der Belegschaft häufig mit gemischten Gefühlen betrachtet werden, da sie wenig Möglichkeit zu Rückzug und persönlicher Entfaltung bieten. Die Corona-Pandemie verlegte das Büro dann bei Millionen von Bundesbürgern in die eigenen vier Wände. Die Geschichte des Büros ist wechselvoll und wurde stets bestimmt durch technologische, soziale und kulturelle Faktoren.
Eine Vorstufe des Büros fand sich bereits im alten Rom. Das sogenannte Tabularium diente dazu, Schriftsätze herzustellen und zu verwahren. Dabei handelte es sich um mit Wachs überzogene Holztafeln sowie Pergamentrollen und Täfelchen aus Bronze. Auch im Kastell Niederberg am obergermanischen Limes – welches heute zu Koblenz gehört – gab es Schreibstuben. In der Spätantike befanden sich Büros zumeist in Klöstern. Dort wurden Texte handschriftlich vervielfältigt. Mönche im Mittelalter arbeiteten in abgetrennten Kabinen oder saßen gemeinsam in größeren Räumen. Der Rückzug in solch einen Vorgänger des Büros nannte sich „in Klausur gehen“. Abseits der Klöster existierten hingegen die Büros als Arbeitsraum noch nicht. Im 17. Jahrhundert begannen Anwälte, Beamte sowie andere Berufstätige mit Schreibarbeit, Büros zu unterhalten in Städten wie London, Paris oder Amsterdam.
Fortan wurden Wohnen und Arbeiten getrennt und es entstanden erste Gebäude, die allein der Büroarbeit dienten. Ein Beispiel waren die Old Admiralty Buildings in London, die zu den ersten zweckgebundenen Bauten zählen. Und Sir Charles Trevelyan, von 1840 bis 1850 Sekretär im britischen Finanzministerium, schrieb: „Für die geistige Arbeit sind getrennte Räume notwendig, damit eine Person, die mit dem Kopf arbeitet, nicht unterbrochen wird.“ Während Bürogebäude vor allem zweckmäßig sein sollten, so verkörperten sie bald auch Prestige und Reichtum. So errichteten etwa die großen Bankdynastien wie die Rothschilds oder die Barings prächtige, repräsentative Bauten.
Das erste moderne Bürogebäude entstand Anfang des 20. Jahrhunderts in New York: Das Larkin Administration Building sollte ein besonders Flair von Effizienz und Teamarbeit vermitteln. 1936 wurde das erste Großraumbüro-Gebäude der Welt errichtet, in dem 250 Angestellte in einem Raum zusammensaßen: die Johnson Wax Headquarters in Racine, Wisconsin. Das Ziel war es – in Anlehnung an die industrielle Revolution –, die Produktivität bei den Bürojobs auf ein Höchstmaß zu steigern. In den 1960er-Jahren kam der Trend des Großraumbüros auch in Deutschland auf. Das erste bekannte Beispiel ist das Bertelsmann-Verlagshaus in Gütersloh, in dem diese Büroform umgesetzt wurde.
In den folgenden Jahrzehnten setzte sich das Großraumbüro weiter durch, obwohl es bis heute viele Kritiker hat, die monieren, dass es zu wenig Privatsphäre und Individualität gäbe und zu viel Hektik herrsche. Als Argumente für das Großraumbüro gelten die niedrigeren Kosten und die vermeintlich erhöhte Interaktion unter den Mitarbeitern.
Heute, in Zeiten von „New Work“ und agilem Arbeiten, bemühen sich viele Unternehmen darum, die Vorzüge des Großraumbüros mit Rückzugsmöglichkeiten zu vereinen. Mittels Working-Spaces können Mitarbeiter ihr „Büro“ anhand der Funktionalität auswählen. Teams, die sich für ein Projekt zurückziehen sollen, können zum Beispiel kreativ und ansprechend eingerichtete Räume nutzen, womöglich mit Couch, eigenem Kühlschrank und einem runden Tisch.
Alle Ideen, wie das moderne Büro gestaltet werden sollte, rückten wiederum gänzlich in den Hintergrund, als durch die Corona-Pandemie Millionen von Menschen ihren Arbeitsplatz ins Homeoffice verlagerten. Das eröffnete eine ganz neue Diskussion: Wie viel Büro wird eigentlich gebraucht? Wie viel physische Nähe zum Arbeitgeber ist überhaupt notwendig? Und wie klappt Teamarbeit und das Leben der Unternehmenskultur in Zeiten von Zoom und Co.? Spannende Fragen, welche der Bedeutung von Büros in der modernen Arbeitswelt neue Impulse geben.
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