Bergisch Gladbach ist eine kleine, lebendige Großstadt in Nordrhein-Westfalen. Durch die Nähe zu den Metropolen Köln und Düsseldorf und dem direkten Nachbarn Leverkusen ist hier immer was los und ein Fest zu feiern. Wem der Großstadttrubel mal zu viel werden sollte, zieht sich in die Natur des angrenzenden Bergischen Landes zurück.
Weitverzweigt verlaufen die Wanderwege, durch dichte Wälder, vorbei an Talsperren und Stauseen. Von den zahlreichen Anhöhen aus ist an schönen Tagen sogar der Kölner Dom zu erkennen. Zwischen Kuhweiden und typisch bergischen Fachwerkhäusern vergisst man sofort den Alltag und muss sich in Bergisch Gladbach jedenfalls um seine Work-Life-Balance keine Gedanken machen. Wer hier wohnt, lebt einerseits urban und andererseits mitten in der Natur.
Das Herz von Bergisch Gladbach ist der Konrad-Adenauer-Platz, ein großzügiger Marktplatz in der Stadtmitte. Hier finden Besucher das denkmalgeschützte Rathaus, ein Dreiflügelbau der deutschen Renaissance. Der Mittelbau sticht mit seinen Säulen und dem markanten Walmdach sofort ins Auge und beherbergt den Ratssaal. Die Seitenteile heben sich architektonisch ab: Auf der einen Seite überzeugt der typisch bergische Stil mit robustem Fachwerkobergeschoss und auf der anderen der süddeutsche mit einem schlichten Putzbau.
Zu den bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten Bergisch Gladbachs zählt Schloss Bensberg. Das prächtige, im frühen 18. Jahrhundert erbaute Jagdschloss wurde 1997 umfassend restauriert und zu einem Grandhotel mit fünf Sternen umgebaut. Vielen dürfte die Location bekannt vorkommen: Sie dient vielen Filmen und TV-Serien als märchenhafte Kulisse. Wenn für eine Story ein Schloss benötigt wird, kommen die Produktionsfirmen ohne zu zögern direkt nach Bergisch Gladbach.
„Gladebag“ wird im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Der Name nimmt Bezug auf einen hier gelegenen Bach, dem ein künstliches Flussbett gelegt wurde, was in der Mundart hier als „gelaat“ bezeichnet wird. Aber der Namenszusatz „Bergisch“ bezieht sich nicht auf die hügelige Landschaft. Erst ab 1856, als der Ort Stadtrecht erhält, gehört der Zusatz zum Stadtnamen dazu. Das Gebiet rund um Bergisch Gladbach gehört viele Jahrhunderte dem Herzogtum Berg an, daher stammt der Begriff „Bergisch“.
Die meisten Siedlungen, die heute zum Stadtgebiet Bergisch Gladbachs gehören, bleiben bis zum Anschluss an Preußen im 19. Jahrhundert relativ unbedeutend. Das hat den Vorteil, dass die Region von größeren Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges verschont bleibt und wir hier noch viel Fachwerk im Original besichtigen können. Im Jahr 1975 entsteht im Rahmen der Gebietsreform Nordrhein-Westfalens die heutige Stadt Bergisch Gladbach, in dem sie mit der Stadt Bensberg und kleineren Ortschaften und Gemeinden zusammengelegt wird.
Bergisch Gladbach bietet so viel Charme und Gemütlichkeit, dass einem gar nicht auffällt, sich in einer Großstadt zu befinden. Was nicht bedeutet, dass es hier provinziell wäre. Es ist eher so, dass sich schnell ein heimisches Gefühl einstellt und das ist ja eher bei kleineren Städten als bei Millionenmetropolen der Fall. Und doch findet man hier alle Vorzüge einer Großstadt: moderne Kulturevents, Einkaufszentren, originelle Freizeitmöglichkeiten und trendige Gastronomie.
Im Kunstmuseum Villa Zanders lassen sich ausgewählte Ausstellungen in herrschaftlicher Atmosphäre genießen. Der Sammlungsfokus liegt auf dem Thema Papier, denn die Papierproduktion hat eine lange Tradition in Bergisch Gladbach. Papier begegnet einem bei vielen Gelegenheiten im Stadtbereich, für dessen Instandhaltung übrigens der Verschönerungsverein zuständig ist. Diesen gibt es in Bergisch Gladbach tatsächlich und es handelt sich mit seinen beinahe 150 Jahren sogar um den ältesten Verein der Stadt.
Bergisch Gladbach ist ein perfekter Ort nicht nur zum Leben, sondern auch zum Arbeiten. Die industrielle Entwicklung von Bergisch Gladbach ist historisch gewachsen. Auch wenn die einstigen Grundpfeiler der Wirtschaft – Zinkbergbau, Metallverarbeitung und Papierproduktion – weitestgehend abgelöst wurden von einer stark heterogenen Wirtschaftsstruktur aus Hightech, produzierendem Gewerbe und Dienstleistungsbetrieben, gibt es vielfältige Möglichkeiten, seine Kompetenzen einzubringen.
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