Die Menschen strömen in Scharen in die kleine Stadt Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Denn sie ist die Heimat von Winnetou und seinem Blutsbruder Old Shatterhand. Hier in der norddeutschen Prärie, genauer gesagt in der Kalkberg-Arena, finden jedes Jahr die beliebten Karl-May-Festspiele statt, bei denen hochkarätige Schauspieler Cowboy und Indianer spielen.
Das Freilichttheater, welches als schönstes im ganzen Land gerühmt wird, dient auch als romantische Kulisse für zahlreiche Konzerte oder Festivals. Ursprünglich wurde an diesem Ort Gips abgebaut. Der Kalkberg ist das Wahrzeichen von Bad Segeberg, Der Aufstieg lohnt nicht nur wegen des Panoramas: Die skurrilen Formationen der Kalkberghöhlen sind das größte Winterquartier Nordeuropas, und zwar für Fledermäuse. Nicht weniger als 20.000 Tiere verbringen in den Höhlen gemeinsam die kalte Jahreszeit.
Bad Segeberg besitzt einen charmanten Stadtkern, der sich größter Beliebtheit erfreut – vor allem bei den Einwohnern! So zeigt sich ein Großteil der Bevölkerung in Umfragen sehr zufrieden mit seiner Heimat. Als Hauptsehenswürdigkeit in der City gilt die Marienkirche, die älteste romanische Kirche im Norden. Ihre Grundsteinlegung erfolgte bereits im Jahr 1156.
Bad Segeberg ist eine Kurstadt und das merkt man als Besucher auch schnell. Am Segeberger See gibt es eine kleine, schöne Promenade mit Musikpavillon und das Tempo der Stadt ist generell eher gemütlich. Das ganze Profil Bad Segebergs scheint auf Erholung ausgerichtet. Der Große Segeberger See gehört zu den größten des Bundeslandes und ist Teil der Holsteinischen Schweiz. Diese Kulturlandschaft umfasst unter anderem einen ausgedehnten Naturpark und gehört zu den wichtigsten Tourismusregionen Norddeutschlands. Mit dem Segeberger Forst verfügt die Stadt über das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet des Nordens.
Alles dreht sich hier um den Berg. Kein Wunder, denn hoch im Norden sind Berge tatsächlich eine Ausnahme und deshalb immer ein Hingucker. Der Kalkberg in Bad Segeberg wurde erstmals um 1128 mit Unterkünften bebaut. Knud Lavard, einer der ersten Herzöge des späteren Herzogtums Schleswig, hatte die Absicht, hier eine Burg zu bauen, doch die Siedlung wurde im Auftrag von Adolf I. von Schauenburg und Holstein beseitigt. Er fürchtete um seine Macht. Der Mönch und Missionar Vizelin machte schließlich Kaiser Lothar auf die strategische Bedeutung des Berges aufmerksam, woraufhin dieser hier 1134 eine erste Burg errichten ließ, die den Namen Siegesburg erhielt. Hieraus entwickelte sich der Stadtname Segeberg.
Am Fuße der Burg entstand bald eine Siedlung und ein Kloster. Die Burg wurde allerdings während des Dreißigjährigen Krieges zerstört und der Berg erstmals vom Gipfel her zur Gipsgewinnung abgebaut. Der Rohstoff wurde unter anderem für den Bau des Lübecker Doms verwendet. Das erbohrte Steinsalzlager konnte wegen eingedrungenen Wassers nicht abgebaut werden, aber die abfließende Sole war für ein Solebad nützlich. Dadurch wurde dem Ort das Recht zuerkannt, den Namenszusatz „Bad“ zu tragen. Im Ersten Weltkrieg brach der Kurbetrieb in Bad Segeberg allerdings zusammen und erholte sich auch in den folgenden krisenhaften Jahrzehnten nicht mehr. Erst in den späten 1980er-Jahren konnte der Ort seinen Status als Heilbad und Luftkurort wiedererlangen.
Das Klima in Schleswig-Holstein hat eine heilende Wirkung – kein Wunder, dass es im Land zwischen den Meeren zahlreiche Heilbäder und Kurorte gibt. In Bad Segeberg gehören die Segeberger Kliniken zu den zentralen ökonomischen Wachstumsfaktoren – sie sind der größte Arbeitgeber der Stadt. Die idyllische Lage am See, die abwechslungsreichen Naherholungsmöglichkeiten der Region und das malerische Kleinstadtflair tun nicht nur den Patienten gut, sondern allen Einwohnern gleichermaßen.
Der Standort Bad Segeberg nördlich der Metropolregion Hamburg ist das wirtschaftliche Zentrum im Nordosten des Kreises Segeberg. Neben der renommierten Segeberger Kliniken-Gruppe haben sich zahlreiche Dienstleister und Zulieferer des Gesundheitssektors angesiedelt und machen diesen Bereich zu dem Schwerpunkt der Bad Segeberger Wirtschaft. Eine reizvolle Ergänzung bietet der Tourismus. Insgesamt herrscht in Bad Segeberg also Urlaubsstimmung. Wer möchte nicht gerne hier arbeiten! Besonders im kaufmännischen Bereich sind die Aussichten auf eine vielversprechende Karriere aktuell günstig.
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